Muschelkalk- und Bauernhofmuseum Heblingshof
In Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein unterhält die Gemeinde das Muschelkalk- und Bauernhofmuseum im Heblingshof.
Kirchheim unterschied sich jahrhundertelang kaum von den Ortschaften des Umlandes. Erst kurz nach 1900, als große Berliner Steinmetzbetriebe den hier vorkommenden Quaderkalk als idealen Stein für die Großbauten des Kaiserreiches entdeckten und industriell abbauten vollzog sich ein radikaler Wandel. Aus einem reinen Bauerndorf wurde ein Arbeiterdorf mit Anbindung an die Reichshauptstadt. Dem schnellen Hoch folgte ein starkes Tief nach 1918 und nach 1933 ein weiteres kurzfristiges Wachstum bis zum 2.Weltkrieg. Nach 1945 entwickelte sich Kirchheim in der Aufbauphase der Nachkriegszeit zum Zentrum der deutschen Natursteinindustrie.
Diesen Wechsel vom Bauerndorf zum Arbeiterdorf versucht das Museum zu dokumentieren. Untergebracht in einem Bauernhof mit großem Wohnstallhaus aus dem 18. Jh. , der seit 1940 landwirtschaftlich nicht mehr genutzt wurde und deshalb in seinem Originalzustand erhalten blieb, zeigt die Sammlung bäuerliches Leben und Arbeiten. Besondere Aufmerksamkeit verdienen das große Backhaus und das Dorfkino aus den 50ger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Gleichzeitig ist in einem Stallbau des 18. Jh. der Beginn der Kirchheimer Steinbrüche und dokumentiert und das Steinmetzhandwerk mit typischen Werkzeugen und Werkstücken zu sehen. Eine Steinbruchschmiede lässt die Arbeit des Werkzeugschmiedes lebendig werden. In der großen Festscheune finden Vereinsfeste und der jährliche Weihnachtsmarkt statt. Das Museum befindet sich in der Gartenstraße, die gesamte Anlage wird vom Historischen Verein Kirchheim betreut.